24.04.23

CATL präsentiert Akku mit Rekord-Energiedichte

Der weltgrößte Akkuhersteller CATL hat auf der Shanghai Autoshow einen Akku mit rekordverdächtiger Energiedichte vorgestellt. Neben dem Einsatz in Elektroautos nimmt das chinesische Unternehmen mit diesem Akku auch den Schiffs- und Flugverkehr in den Fokus. Erst kürzlich stellte CATL mit dem Natrium-Akku einen weiteren interessanten Akkutyp vor, der mittelfristig große Chancen in der Speichertechnologie haben könnte. Die Serienproduktion des neuen Akkus soll bereits in diesem Jahr starten.

Hohe Energiedichte möglich

Zu viel verraten hat CATL über den neuen Super-Akku noch nicht. Die eindrucksvollste Zahl, die viele aufhorchen lässt, schwirrt allerdings schon durch die weltweite Medienlandschaft: 500 Wh/kg. Die Rede ist hier von der gravimetrischen Energiedichte des Akkus, angegeben in Wattstunden pro Kilogramm. Eine hohe gravimetrische Energiedichte bedeutet nichts anderes, als dass viel Energie in einen Akku gesteckt werden kann, der dabei nicht sonderlich schwer ist. Übliche Zahlen gegenwärtiger Zelltypen, meist Lithium-Ionen-Akkus, kommen vielfach nicht über die Hälfte dieses Wertes.

Veränderte Zellchemie

CATL spricht bei dem neuen Akku von einer "condensed matter battery", zu deutsch einer Batterie für kondensierte Materie. In dem Akku stecke ein neues Anodenmaterial und ein Elektrolyt mit einer Netzstruktur auf Mikrometerniveau. Dadurch würde ein besserer Transport von Lithium-Ionen innerhalb der Zelle ermöglicht, sprich es kommt zu einer Erhöhung der Leitfähigkeit in den Zellen. Des Weiteren sollen in dem Akku neue Kathodenmaterialien sowie spezielle Anoden enthalten sein.

Einsatz nicht nur im PKW denkbar

Gerade aufgrund der hohen Energiedichte bei nur geringem Gewicht, denkt die Firma CATL auch über einen Einsatz des Akkus außerhalb des Automobilsektors nach. Insbesondere im Flugverkehr war das Gewicht von Akkus bislang eine zu große Hürde für einen realistischen Wandel hin zum Elektroantrieb von Flugzeugen. Dort kostet jedes Kilogramm Startmasse viel Geld - ein rentabler Betrieb mit tonnenschweren Akkus schien undenkbar. Kann CATL die angekündigten Daten in Form eines ultra-kondensierten und leichten Akkus nun aber in die Realität umsetzen, gibt es wieder Gesprächsbedarf. Das Unternehmen arbeite bereits mit ungenannten Herstellern in der Flugzeugbranche zusammen. 

Wo ist der Haken?

Ideen für Super-Akkus der Zukunft gibt es viele. Meist übertrumpfen sie gegenwärtige Akkutechnologien in einem Bereich so deutlich, dass es fast zu schön wäre. Doch an irgendeiner Stelle gibt es meistens einen entscheidenden Haken. Wo bei CATL's Akku der Haken sein könnte, lässt sich nur vermuten. Nicht selten ist es eine verringerte Lebensdauer der Akkus, die eine rentable Markteinführung verhindert - auch das könnte hier der Fall sein. Insbesondere im Fahrzeugbereich stellt sich zudem noch die Frage nach einer anderen Energiedichte: der volumetrischen Energiedichte. Diese bezieht sich nicht wie die gravimetrische Energiedichte auf das Gewicht des Akkus, sondern auf dessen Volumen. Akkus werden zwar heutzutage sehr raumeffizient in den Unterboden von Elektroautos integriert, will man jedoch noch größere Akkus verbauen, ist auch mit dieser Bauweise das Platzangebot irgendwann erschöpft. 

Der Akku der Zukunft?

Wie genau CATL diese beispielhaft genannten Probleme angeht, oder bereits gelöst hat, ist nicht bekannt. Dennoch können wir die weitere Entwicklung CATL's mit Spannung verfolgen. Immerhin ist das chinesische Unternehmen der größte Akkuhersteller der Welt und man könnte fast meinen, sie versinken gerade in ihren eigenen Ideen: Vor wenigen Jahren bauten sie LFP-Akkus in Elektroautos, dieses Jahr kommt mit dem Natrium-Akku ein vielversprechender, noch billigerer Akku und nun wollen sie innerhalb kürzester Zeit einen Akku mit enorm hoher Energiedichte liefern. Die Geschichte der Akkutechnologie ist noch längst nicht zu Ende geschrieben.

Bild: CATL


Der weltgrößte Akkuhersteller CATL hat auf der Shanghai Autoshow einen Akku mit rekordverdächtiger Energiedichte vorgestellt. Neben dem Einsatz in Elektroautos nimmt das chinesische Unternehmen mit diesem Akku auch den Schiffs- und Flugverkehr in den Fokus. Erst kürzlich stellte CATL mit dem Natrium-Akku einen weiteren interessanten Akkutyp vor, der mittelfristig große Chancen in der Speichertechnologie haben könnte. Die Serienproduktion des neuen Akkus soll bereits in diesem Jahr starten.

Hohe Energiedichte möglich

Zu viel verraten hat CATL über den neuen Super-Akku noch nicht. Die eindrucksvollste Zahl, die viele aufhorchen lässt, schwirrt allerdings schon durch die weltweite Medienlandschaft: 500 Wh/kg. Die Rede ist hier von der gravimetrischen Energiedichte des Akkus, angegeben in Wattstunden pro Kilogramm. Eine hohe gravimetrische Energiedichte bedeutet nichts anderes, als dass viel Energie in einen Akku gesteckt werden kann, der dabei nicht sonderlich schwer ist. Übliche Zahlen gegenwärtiger Zelltypen, meist Lithium-Ionen-Akkus, kommen vielfach nicht über die Hälfte dieses Wertes.

Veränderte Zellchemie

CATL spricht bei dem neuen Akku von einer "condensed matter battery", zu deutsch einer Batterie für kondensierte Materie. In dem Akku stecke ein neues Anodenmaterial und ein Elektrolyt mit einer Netzstruktur auf Mikrometerniveau. Dadurch würde ein besserer Transport von Lithium-Ionen innerhalb der Zelle ermöglicht, sprich es kommt zu einer Erhöhung der Leitfähigkeit in den Zellen. Des Weiteren sollen in dem Akku neue Kathodenmaterialien sowie spezielle Anoden enthalten sein.

Einsatz nicht nur im PKW denkbar

Gerade aufgrund der hohen Energiedichte bei nur geringem Gewicht, denkt die Firma CATL auch über einen Einsatz des Akkus außerhalb des Automobilsektors nach. Insbesondere im Flugverkehr war das Gewicht von Akkus bislang eine zu große Hürde für einen realistischen Wandel hin zum Elektroantrieb von Flugzeugen. Dort kostet jedes Kilogramm Startmasse viel Geld - ein rentabler Betrieb mit tonnenschweren Akkus schien undenkbar. Kann CATL die angekündigten Daten in Form eines ultra-kondensierten und leichten Akkus nun aber in die Realität umsetzen, gibt es wieder Gesprächsbedarf. Das Unternehmen arbeite bereits mit ungenannten Herstellern in der Flugzeugbranche zusammen. 

Wo ist der Haken?

Ideen für Super-Akkus der Zukunft gibt es viele. Meist übertrumpfen sie gegenwärtige Akkutechnologien in einem Bereich so deutlich, dass es fast zu schön wäre. Doch an irgendeiner Stelle gibt es meistens einen entscheidenden Haken. Wo bei CATL's Akku der Haken sein könnte, lässt sich nur vermuten. Nicht selten ist es eine verringerte Lebensdauer der Akkus, die eine rentable Markteinführung verhindert - auch das könnte hier der Fall sein. Insbesondere im Fahrzeugbereich stellt sich zudem noch die Frage nach einer anderen Energiedichte: der volumetrischen Energiedichte. Diese bezieht sich nicht wie die gravimetrische Energiedichte auf das Gewicht des Akkus, sondern auf dessen Volumen. Akkus werden zwar heutzutage sehr raumeffizient in den Unterboden von Elektroautos integriert, will man jedoch noch größere Akkus verbauen, ist auch mit dieser Bauweise das Platzangebot irgendwann erschöpft. 

Der Akku der Zukunft?

Wie genau CATL diese beispielhaft genannten Probleme angeht, oder bereits gelöst hat, ist nicht bekannt. Dennoch können wir die weitere Entwicklung CATL's mit Spannung verfolgen. Immerhin ist das chinesische Unternehmen der größte Akkuhersteller der Welt und man könnte fast meinen, sie versinken gerade in ihren eigenen Ideen: Vor wenigen Jahren bauten sie LFP-Akkus in Elektroautos, dieses Jahr kommt mit dem Natrium-Akku ein vielversprechender, noch billigerer Akku und nun wollen sie innerhalb kürzester Zeit einen Akku mit enorm hoher Energiedichte liefern. Die Geschichte der Akkutechnologie ist noch längst nicht zu Ende geschrieben.

Bild: CATL